DPU Patienten-Magazin - Ausgabe 03/September 2017

18 DPU-PATIENTENMAGAZIN „Implantologie“ – Falldokumentation Anhand dieser diagnostischen Maßnahmen ergaben sich nun eine Reihe an Behandlungsmöglichkeiten, die mit dem Pati- enten besprochen wurden. Aus medizinischen Gründen wurde gemeinsam mit dem Patienten die Entscheidung für die Extrak- tion der verbleibenden Oberkieferzähne getroffen. Nach einer Heilungsphase von 2 bis 3 Monaten wurden dann 6 Implantate aus Titan gesetzt, welche die festsitzenden Zähne auf einem Ti- tanunterbau tragen. Implantate sind Schrauben, die im Knochen verankert werden und dadurch eine gute Stabilität der zukünfti- gen Zähne ermöglicht. Die Zähne im Unterkiefer konnten erhalten werden. Nach Auf- baumaßnahmen können im Unterkiefer neue Kronen auf die präparierten Zahnstümpfe aufgesetzt werden. Der Seitenzahn- bereich wurde beidseitig jeweils durch 2 Implantate ergänzt. Daraus ergab sich folgender provisorischer Behandlungsablauf: 1. Fotodokumentation sowie Abdrücke des Ober- und Unter- kiefers 2. Entfernung der Oberkieferzähne, Übergabe der Kunststoff- prothese sofort nach der Operation 3. Einbringung der Implantate im Oberkiefer , sowie proviso- rische festsitzende Versorgung 4. Einbringung der Implantate im Unterkiefer 5. Vorbereitung der Zähne für die Überkronung der Unter- kieferzähne und Abdrücke des Ober- und Unterkiefers, Übergabe der laborgefertigten provisorischen Kronen für die Restbezahnung 6. Freilegung der Implantate und Einbringung der Schleim- hautformer 7. Verschraubte Bisssituation von Ober- und Unterkiefer wird angepasst 8. Ästhetische Wachsaufstellung wird angepasst 9. Abdrücke mit neuem Biss, sowie Überabformung 10. Fertigstellung und Fixierung der Ober- und Unterkieferzähne 11. Abschluss, Fotodokumentation Beim darauffolgenden Termin wurden Abdrücke vom Un- ter- und Oberkiefer mit einem weichen, aber schnellhärtenden, mundverträglichen Werkstoff (Alginat) gemacht sowie die Re- lation der Kiefer zueinander mit einem weiteren Abdruck be- stimmt. Bei diesem Termin wurde auch mittels einer Farbschab- lone die Farbe der zukünftigen Restauration mit dem Patienten gemeinsam bestimmt. Auf die Fragen, die sich für den Patienten nach diesem Termin noch ergaben, wurde bei weiteren Gesprächen eingegangen, um alle Unklarheiten zu bereinigen. Auch mit den begleitenden Stu- dentinnen Vivian Forster und Barbara Schreiner-Tiefenbacher gab es mehrere Besprechungstermine, um den Behandlungsfort- schritt des Patienten besser einschätzen zu können. Die erste Operation unter Lokalanästhesie fand im hauseigenen Eingriffsraum statt. Bei der chirurgischen Entfernung der Ober- kieferzähne durch Univ.-Prof. Dr. Turhani (um für den Patien- ten die knochenschonendste Vorgangsweise für den Patienten zu erzielen) assistierten auch die Studentinnen. Am Ende der Operation wurde der gesamte Bereich speicheldicht vernäht und der Patient mit einem provisorischen Zahnersatz, der nur von der Schleimhaut getragen wird, nach Hause entlassen. Nun muss- te die Dauer der Knochenregeneration abgewartet werden, um dann die Implantate einzubringen. 10 Tage nach der Extraktion der Oberkieferzähne kam der Pati- ent erneut zur Kontrolle, die Nähte wurden entfernt und diverse Druckstellen auf der Schleimhaut behandelt und die Prothese geglättet. Nach einer neuerlichen Besprechung zur weiterführenden Be- handlung wurden durch Univ.-Prof. Dr. Turhani unter Assis- Abbildung 3: Röntgenaufnahme des Patienten nach der Zahnex- traktion. Alle nicht erhaltungswürdigen Zähne wurden entfernt und der Knochen wurde geglättet.

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