DPU Patienten-Magazin - Ausgabe 07/Oktober 2019

20 DPU-PATIENTENMAGAZIN Bei Vorstellung an der DPU gab meine 65-jährige Patientin an, keinerlei Me- dikamente einzunehmen und an keiner Erkrankung zu leiden. Sie wies eine sehr gute Mundhygiene auf und ist Nichtrau- cherin – die besten Voraussetzungen für eine optimale Wundheilung waren somit gegeben. Laut eigener Aussage leide sie seit länge- rem unter Schmerzen an einem Zahn im Unterkiefer (Zahn 36). Außerhalb unserer Universität wurden bereits zwei Versuche unternommen, um die dort bestehende Wurzelkanalfüllung zu verbessern (Revi- sion). Aus diesem Grund lehnte sie eine weitere Revision klar ab. Sie äußerte den Wunsch nach einer Ent- fernung des schmerzenden Zahns, einem nachfolgenden Aufbau des Knochens so- wie der anschließenden Insertion eines Implantats. Im Röntgenbild ließ sich eine Entzün- dung an der Wurzelspitze erkennen, wel- che höchstwahrscheinlich die Schmerzen verursachte. Wir begannen die Behandlung mit einer Lokalanästhesie. Die vorhandene Krone wurde von der Brücke getrennt, wobei wir feststellten, dass der darunterliegende Zahn intakt war. Um den Eingri mög- lichst schonend zu gestalten und dabei wenig Eigenknochen zu verlieren, wurde der Zahn geteilt. Die Wunde wurde gesäubert, mit Kno- chenersatzmaterial versorgt und schließ- lich mit einer Membran verschlossen. Die darüberliegende Schleimhaut wurde funktionell vernäht. Die Operation verlief problemlos. Am postoperativen Röntgenbild ließ sich gut erkennen, dass die Zahnfächer mit Kno- chenersatzmaterial gefüllt waren. Im Rahmen eines 3D-Röntgens sechs Monate später stellten wir jedoch fest, dass sich das Knochenersatzmaterial nicht vollständig in den Knochen integriert hat- te. Für uns stand nun im Fokus, den Ver- lust von Knochensubstanz in Höhe und Breite zu vermeiden – dies ist uns sehr gut gelungen. Im nächsten Schritt folgte die Implanta- tionsplanung. Aufgrund der vorliegenden Gebisssituation haben wir uns für ein Im- plantat vom Typ BEGO RSX mit einer Länge von 10 mm und einem Durchmes- ser von 4,1 mm entschieden. Nachfolgend begannen wir mit der Im- plantation. Dabei wurde zuerst eine Vor- bohrung durchgeführt und anschließend das Implantat präzise in einer Tiefe von 1 mm unter Knochenniveau gesetzt. Vier Monate später wurde die Behandlung mit dem Einsetzen der Krone abgeschlos- sen. Die Patientin ist mit der Behandlung und dem Resultat sehr zufrieden, da sie nunmehr wieder gut und schmerzfrei zu- beißen kann. „Socket Preservation“ und Implantation cand. med. dent. Ines Witzmann, Studiengruppe 11

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