DPU Patienten-Magazin - Ausgabe 08/Juni 2020

28 DPU-PATIENTENMAGAZIN Ein externer Sinuslift bedeutet im Grunde die Anhebung des Kieferhöhlenbodens, um vor allem die vertikale Höhe des Oberkieferknochens zu vergrößern. Dafür wird die am Kiefer- höhlenboden anliegende „Schneidersche Membran“ vom dar- unterliegenden Knochen abgelöst, angehoben und der entstan- dene Hohlraum mit Knochenersatzmaterial (BioOss der Firma Geistlich) angefüllt. Erst dann kann eine Implantation durch- geführt werden, um eine ausreichende Primärstabilität für das Implantat zu erhalten. Beginnendmit der Schnittführung unter Bildung eines Schleim- hautlappens (Mukoperiostlappen) wird das Operationsgebiet dargestellt: einerseits die Außenseite des Oberkieferknochens mit darunterliegender Kieferhöhle im oberen Bereich und dar- unter die unbezahnte Kieferkammfläche, auf der die Implantate eingebracht werden. Im Anschluss wird mit Hilfe der Kugelfräse und des Piezotoms kortikaler Knochen abgetragen und danach ein Knochendeckel präpariert. Dabei werden die Kanten geglättet, um eine Perfo- ration der Schneiderschen Membran zu verhindern. Dieser wird anschließend unter Schonung der Membran nach innen einge- klappt. Im nächsten Schritt werden die 2 Implantatbohrungen durchge- führt. Regio 25 Bego RSX 3,75x10 Regio 26: Bego RSX 4,1x 10. Beim Inserieren wird die Membran durch ein Instrument von in- nen vor den Enden des Implantats geschützt (Abbildung 3 und 4). Sie werden somit durch die Innenseite des Knochendeckels stabi- lisiert und können die Schneidersche Membran nicht touchieren. Anschließend wird das Knochenersatzmaterial über das Kno- chenfenster eingebracht und mit einer Kollagenmembran abge- deckt. Als letztes wird die Wunde speicheldicht vernäht (Abbil- dung 5) und ein postoperatives OPTG angefertigt (Abbildung 6). Infolge der Behandlung wird die Patientin antibiotisch abge- schirmt und Schmerzmittel nach Bedarf verordnet. Weiterhin wird sie über postoperatives Verhalten aufgeklärt. Nach einer Einheilphase von 6 Monaten können die Implantate mit einer Vollkeramikkrone prothetisch versorgt werden. Abbildung 3 Abbildung 4 Abbildung 5 Abbildung 6

RkJQdWJsaXNoZXIy NTA3MTM=