DPU Patientenmagazin - Ausgabe 09/Dezember 2021

20 DPU-PATIENTENMAGAZIN Der Patient suchte das Zahnambulatorium Krems der DPU auf, da dieser unzufrieden mit seinem Oberkiefer-Zahnersatz war. Dieser war eine verblockte Hufeisenarbeit aus dem Ausland und der Patient hatte immer wieder Druckbeschwerden sowie ent- zündete Gingiva/entzündetes Zahnf leisch. Nachdem wir uns einen Überblick in Form eines umfangrei- chen Befundes, OPTG, DVT und Parodontalstatus verschafft hatten, gab es für den Patienten nicht mehr viele Optionen. Insbesondere festsitzender Zahnersatz wäre in diesem Fall eine zeitliche und finanzielle Herausforderung gewesen. Nachdem wir uns zusammen mit dem Patienten für eine hochwertige Teleskoparbeit entschieden hatten – eine herausnehmbare, aber gaumenfreie „Total“-Prothese mit Goldretentionselementen, welche über Friktionshaftung hält – konnten wir einen natür- lichen Zahn erhalten. Somit stellten Vizeprimar Ass.-Prof. OA Dr. Johannes Müller und ich einen Plan für eine Hybridteles- koparbeit auf, was bedeutet, dass die Prothese auf drei Implan- taten sowie einem natürlichen Pfeilerzahn getragen wird. Zuerst nahmen wir die verblockte VMK-Arbeit ab mit Erhalt der Krone an Zahn 23, welcher einer der späteren Pfeiler werden sollte. Im Anschluss extrahierten wir die Zähne 16, 13, 12, 11, 21, 26 und 28. Hierbei handelte es sich um die letzten Zähne im Oberkiefer, welche noch vorhanden waren. Anschließend nahmen wir einen Knochenaufbau Regio 13 vor, führten eine Sofortimplantation durch und inserierten Implan- tate in Regio 15 und Regio 25 mit 3D-gedruckter Bohrschablo- ne. Es wurde alles speicheldicht vernäht und eine Interimspro- these übergeben. Sechs Monate später legten wir schließlich die Implantate frei und brachten Gingivaformer ein, welche nachfolgend noch wei- tere zwei Wochen das Zahnf leisch so formen sollten, dass wir eine optimale Abformung für die Teleskop-Abutments vorneh- men konnten. Nach diesen zwei Wochen beschliffen wir den Zahn 23 für die Teleskopkrone und führten eine offene Abformung mit einem individuellen Löffel durch. In einem weiteren Schritt wurde cand. med. dent. Ann-Kahtrin eischen Studiengruppe 14 Moderner Zahnersatz Hybridteleskoparbeit im Oberkiefer 1: Ausgangssituation 2: Teleskop-Abutments und Teleskopkrone 3: Gaumenfreie Hybridteleskopprothese

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