DPU Patientenmagazin - Ausgabe 10/Juli 2022

14 DPU-PATIENTENMAGAZIN Der vorausschauende Blick auf ein ausreichendes Knochenangebot für eine spätere implantologische Versorgung und somit eine prothetische Rehabilitation der Patient*innen ist noch immer ein wichtiges Instrument von Chirurg*innen im Jahr 2022. Bereits bei einer primär simpel erscheinenden Zahnextraktion werden die Weichen für den langfristigen Erfolg oder Misserfolg der implantologischen Maßnahmen gestellt. Diesen Gedanken folgend, soll in diesem Artikel ein kurzer Einblick in das umfangreiche Behandlungsspektrum des „Zentrums für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ der DPU unter der Leitung von Herrn Univ.-Prof. Dr. Dritan Turhani gegeben werden. Das steigende Interesse und immer größer werdende Angebot an implantologischen Versorgungsmöglichkeiten bringt einerseits neue Chancen der Versorgung mit sich, jedoch müssen die knöchernen Voraussetzungen für eine stabile Verankerung und mechanische Belastbarkeit als grundlegende Basis der chirurgischen Tätigkeit ebenso vorhanden sein. So sind besonders die vorbereitenden Maßnahmen zum knöchernen Erhalt vor einer Implantation ein wichtiges Themenfeld. Eine Möglichkeit der augmentativen Vorbereitung vor der Insertion von Zahnimplantaten sind sogenannte CAD/CAMgefräste Knochenblöcke (CAD – Computer-Aided Design, CAM – Computer-Aided Manufacturing) aus Knochenspenden. Ein von dieser Innovation getragener Vorteil ist die relativ einfache präoperative Planung mittels einer 3D-RöntgenAufnahme (siehe Abb. 1). Der daraus an die anatomischen Vorgaben und Vorlieben der Operateur*innen individuell angepasste Block zeichnet sich im Vergleich zu anderen Techniken durch eine hohe primäre Passgenauigkeit aus und verlangt kaum weitere intraoperative Anpassungen (Abb. 2). Bei besonderen Ausnahmefällen von knöchernen Defiziten im Oberkiefer (meist nach langer Zahnlosigkeit und herausnehmbarer prothetischer Versorgung) hat sich ein kombiniertes Konzept zwischen CAD/CAM-gefrästen Knochenblöcken und simultaner Augmentation mittels externen Sinuslifts, welche mit einer Elevation der Kieferhöhlenmembrane und Einbringung von Knochenersatzmaterial einhergeht, bewährt. Nicht zu unterschätzen ist jedoch der dafür benötigte Zeitaufwand von der ersten Konsultation bis zur prothetischen Endversorgung (Abb. 3). KNOCHENAUFBAU: NOTWENDIGE VORBEREITUNG FÜR DAS ZAHNIMPLANTAT! Univ.-Prof. Dr. Dritan Turhani, Direktor Zentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Ass.-Prof. OA Dr. med. dent. Florian Pfaffeneder-Mantai, Zentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie © Daniel Shaked © Nik Pichler

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