DPU Patientenmagazin - Ausgabe 10/Juli 2022

15 Ein nicht zu missachtender Faktor, der sich neben dem mangelnden Halt für Zahnimplantate aus fehlenden knöchernen Strukturen ergeben kann, sind Folgen für das spätere ästhetische und parodontale Setting zwischen Implantatschulter und prothetischem Übergang. Denn die besonders sensible Stelle der Verbindung zwischen dem im Knochen integrierten Implantat und der Suprakonstruktion stellt nicht nur aus materialwissenschaftlicher Sicht eine Sollbruchstelle des Komplexes dar, sondern gibt auch Biofilm die Möglichkeit zur Anlagerung. Um die möglicherweise daraus resultierenden periimplantären Entzündungsreaktionen zu umgehen, ist ein dementsprechendes knöchernes Angebot als Leitstruktur des Weichgewebes und somit der mechanischen Barriere zwischen Hartgewebe und oralem Milieu essenziell. Um die einleitenden Worte aufzufassen, kann bereits bei der Extraktion des Zahnes durch eine adäquate Operationstechnik und durch Auffüllen der entstandenen leeren Alveole mit Knochenersatzmaterial das Kollabieren des knöchernen Volumens verhindert werden. Mithilfe der oben beschriebenen vielfältigen Techniken zur Knochenaugmentation kann das Knochenangebot auch zweizeitig für spätere dentale Implantate optimiert werden und so Patient*innen ein festsitzender Zahnersatz ermöglicht werden. Abb. 2: CAD-Modell der Situation im Oberkiefer mit den geplanten Knochenblöcken sowie die angedachten Idealpositionen für die späteren Implantate (vestibuläre Ansicht) Abb. 1: Digitale Planung ausgehend von einer 3D-RöntgenAufnahme (DICOM-Datei) zur Gestaltung der geplanten allogenen Knochenblöcke inklusive optimierter späterer Implantatposition Abb. 3: Radiologische Chronologie der augmentativen, implantologischen und prothetischen Rehabilitation eines hochatrophen Oberkiefers mittels kombinierter Therapie durch externe Sinuslifts und 3D-gefräste Knochenblöcke über einen Zeitraum von 19 Monaten © ZimVie Inc © DPU © ZimVie Inc

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