DPU Patientenmagazin - Ausgabe 10/Juli 2022

20 DPU-PATIENTENMAGAZIN LEIDENSCHAFT STEHT AM ANFANG JEDES ERFOLGS Im Rahmen der klinischen Ausbildung stellte sich mir ein 28-jähriger Patient mit Schmerzen am Zahn 21 (linker Schneidezahn im Oberkiefer) im studentischen Behandlungskurs vor. Nachdem beim Hauszahnarzt eine Wurzelkanalbehandlung stattgefunden hatte, wurde der Patient anschließend an die DPU überwiesen. Der Patient hatte den Wunsch, den schmerzhaften Zahn zu erhalten, weshalb unsere gemeinsame Behandlung nach der Anamnese, der Befundung und Diagnostik, mit einer Wurzelkanalrevision startete. Dabei wurde der Zahn nochmals eröffnet, aufbereitet und eine medikamentöse Einlage in den Wurzelkanal eingebracht. Es zeigte sich jedoch schon beim ersten Termin ein fortgeschrittener Knochenabbau. Deshalb wurde der Patient über mögliche Folgen bzw. über alternative Behandlungsmethoden aufgeklärt. Nach drei Monaten war der Zahn nicht mehr erhaltungswürdig. Zusätzlich zeigte sich um die Zahnwurzel eine radikuläre Zyste. Die gewählte Behandlungsstrategie bestand in der Entfernung und einer zeitnahen Implantation, um die vollständige Ästhetik und Funktion im Frontzahngebiet zu erhalten. Die Planung wurde mithilfe eines dreidimensionalen Röntgenbildes (DVT) bestätigt. Vor der Operation erfolgte eine Abdrucknahme, um eine provisorische Versorgung mittels einer Tiefziehschiene herzustellen. Somit war die ästhetische Versorgung des jungen Patienten in der Zeit zwischen Zahnentfernung, Knochenaufbau und der Osseointegration des Implantates gewährleistet. Mit Spannung und Vorfreude sahen wir gemeinsam dem Start der chirurgischen Behandlung entgegen. Der Zahn wurde komplikationslos extrahiert (Abb. 1) und die Zyste in toto (im Ganzen) entfernt (Abb. 2). Anschließend wurde ein Kontrollröntgen angefertigt (Abb. 3). Bei der Entfernung von Zysten erfolgt standardmäßig eine histologische Untersuchung. In diesem Fall konnte eine radikuläre Zyste ohne Hinweise auf Bösartigkeit bzw. Malignität nachgewiesen werden. In die Zahnalveole wurde Knochenersatzmaterial eingebracht, um die Knochenbildung zu unterstützen (Abb. 4). Diese wurde Cand. med. dent. Pascal Grün, startet mit Wintersemester 2022/23 als Assistenzarzt an der DPU Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3

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