DPU - Tribune 19

Links: Prof. Dr. Kurt W. Alt im Gespräch mit Studierenden. Rechts: Prof. Dr. Kurt W. Alt im Gespräch mit dem Dresdner Comedian Olaf Schubert. Dieser ist fasziniert von Alts Forschung, die auch bei NichtzahnärztInnen großes Interesse weckt. Prof. Dr. Kurt W. Alt Direktor des Zentrums Natur- und Kulturgeschichte des Menschen as Jahr 2009 – 10 Jahre vor heute – hatte viele glo- bale Ereignisse, gute und weniger schöne, darunter politische, kulturelle, ökonomische, sportliche und wissenschaftliche. Beispielsweise wurde der erste afroameri- kanische Präsident der USA vereidigt, die weltweite Finanz- krise lähmte die Märkte und es starb viel zu früh der King of Pop Michael Jackson. 2009 war aber auch das „Europäische Jahr der Kreativität und Innovation“ und in diesen Rahmen passen die Gründung und der Startschuss zur Aufnahme des Universitätsbetriebes der DPU in Krems an der Donau am 13. August 2009 hervorragend. Fand der Unterricht zunächst in angemieteten Räumen und Labors statt, standen bald da- nach die mit großer Empathie und viel fachlicher Kompetenz eingerichteten, teils frisch renovierten, teils komplett neu erbauten Domizile für die (zahn)medizinische und klinische Ausbildung sowie die Administration zur Verfügung. Das erste Dezennium ist erfolgreich abgeschlossen, die Uni- versität den Kinderschuhen längst entwachsen und es gibt für die Danube Private University (DPU) in Krems an der Donau ein mehr als stolzes Jubiläum zu feiern! Ich will hier den Er- folg der zurückliegenden Jahre nicht in Zahlen messen, diese sind an anderer Stelle im Jubiläumsheft dokumentiert. Doch es lohnt sich, einen Blick auf die Akteurinnen und Akteure zu werfen, die den Erfolg garantiert haben. 10 Jahre sind zwar lediglich ein Wimpernschlag der Geschichte, für die Beteilig- ten, Studierende wie DozentInnen, MitarbeiterInnen und die verantwortliche Leitung der Universität, ist dieses Jahrzehnt aber weitaus mehr. Es markiert für jede und jeden von ihnen einen zeitlich nicht unerheblichen Lebensabschnitt, der sie selbst und die Universität geprägt hat. Fragen wir uns zunächst, was das Besondere an der DPU ist. Weshalb kommen die Studierenden aus nah und fern nach Krems an der Donau? Sicher zunächst nicht wegen der be- sonderen Landschaft in diesem schönen Flusstal, wegen der Geschichte, des Weins und des guten Essens, die dort ganz selbstverständlich sind. Es kann auch nicht das Nachtleben oder das kulturelle Angebot sein, da winkt vor allem das nahe Wien und lässt Krems hinter sich. Nein, es sind die exzellen- ten Bedingungen und die außerordentlichen Möglichkeiten, welche die Gründer und Gesellschafter der DPU (Marga B. Wagner-Pischel, Jürgen Pischel, Stefanie Arco-Zinneberg und Robert Wagner) hier vor allem für Studierende der Zahnme- dizin sowie die postgraduale Weiterbildung beeindruckend etabliert haben. Für die Studierenden steht zwangsläufig die eigentliche (zahn)medizinische Ausbildung an der DPU im Vordergrund, aber niemand wird bestreiten, dass eine großartige Atmosphä- re, wie sie die DPU nicht nur baulich, sondern auch hinsicht- lich der Einrichtung und des technischen Höchststandards in der Ausbildung garantiert, den Beginn, den Fortschritt und den Abschluss des Studiums erheblich erleichtert. Aber was wäre eine Universität ohne die Personen, die diesen Organis- mus am Laufen halten, und das auf allen Ebenen: im täglichen Frontalunterricht und in der klinischen Ausbildung genauso wie im administrativen Bereich und in der Technik. Persönlich habe ich die Anfänge an der DPU nicht aktiv er- lebt, ich gehöre aber seit nunmehr acht Jahren zum Dozen- tenteam. Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, an der DPU lehren und forschen zu können. Dies besonders deshalb, weil mein Aufgabenbereich (nur) auf den ersten Blick wenig mit den Studieninhalten zu tun hat, derentwegen man hier studiert. Als Leiter des Zentrums Natur- und Kulturgeschich- te des Menschen sehe ich es als meine Pflicht und Kür an, die jungen Studierenden an der DPU weit über das an staatlichen Universitäten gebotene Curriculum hinaus mit Kenntnissen und Wissen zu ihrem Berufsleben, aber durchaus auch für das private Glück und den Umgang mit Gesundheit und Krank- heit zu inspirieren. Kurzum, ich beschäftige mich aus natur- wissenschaftlicher und kultureller Sicht mit der Herkunft und Entwicklung des Menschen an der Schnittstelle zur Me- dizin. Meine Themen erschließen sich für die ZuhörerInnen oft nicht auf den ersten Blick, weil die Inhalte nicht auf der Hand liegen, man muss sich dieses Wissen erarbeiten. So lässt sich beispielsweise aus der molekularen Untersuchung des Zahnsteins von Neandertalern, die Europa und Asien bis vor etwa 25.000 Jahren bevölkert haben und mit denen der anato- misch moderne Mensch eine etwa 15.000-jährige Koexistenz hat, nicht nur erkennen, dass diese verkannten „Vettern“ des Homo sapiens bereits mit Arzneipflanzen vertraut waren, die sie gezielt zur Schmerzbekämpfung einsetzten, sondern auch dass sie ein weitaus breiteres und qualitativ besseres orales Keimspektrum besaßen als wir heute. Meine Veranstaltungen sind immer kurzweilig und man lernt weit mehr, als man für den praktischen Umgang im Beruf braucht. Diese Breite und Weitsicht in der Ausbildung ist ebenfalls ein besonderes Verdienst der Verantwortlichen an der Danube Private University (DPU). Wer erfolgreich gewesen ist, sollte dieses Ereignis auch mit allen Beteiligten feiern, aber die Zeit steht nie still, und es wäre fatal, sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszu- ruhen. Daher gilt es, die bisherige Erfolgsgeschichte der DPU konsequent und nachdrücklich weiterzuschreiben und den emotionalen und energetischen Spirit zu verinnerlichen, um die nächsten Ziele zu erreichen. Denn nichts in der Welt ist so beständig wie der Wandel! mehr als nur ein Wimpernschlag der Geschichte! 10 Jahre DPU – D K linische Ausbildung, die sich sehen lassen kann Die ehemaligen Studierenden OA Dr. med. dent. Sezgin Talu, OÄ Dr. med. dent. Marlene Schmidinger-Mostegel BA MSc und OA Dr. Christoph Mostegel arbeiten mit großem Engagement in der Ausbildung am Phantom und im Zahnambulatorium Krems der DPU mit ch erinnere mich noch gut an mein erstes Gespräch an der DPU im November 2012. Das Zahnambulatorium war fast fertiggestellt, die Studierenden der Studiengruppe 1 – die „Pioniere“ – waren gerade dabei, ihre vorklinische Ausbildung abzuschließen, und alle wa- ren gespannt auf den klinischen Teil des Studiums. Prof. Dr. Heinz Renggli, einer meiner akademischen Mentoren an der Universität Nijmegen, der mir zur Bewerbung an der DPU riet, hatte mir nicht zu viel versprochen. Eine moderne, erstklassig ausgestattete Universität und eine aufgeschlossene, familiäre Atmosphäre erwarteten mich. Daher nahm ich den Ruf auf den Lehrstuhl für zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien zum September 2013 gerne an. Eine spannende und arbeitsreiche Zeit begann. Nach nunmehr mehr als fünf Jahren bin ich mit dem Erreichten wahrlich zufrieden. Im vorklinischen Studienabschnitt wurde eine zeitgemäße und zukunftsweisende, sich an den tatsächlichen klinischen Erfordernissen orientierende Ausbildung aufgebaut. Wesentlich hier- bei sind natürlich die praktischen Übungen am Phantomkopf, die in der zahnärztlichen Prothe- tik schon im ersten Semester beginnen und die Studierenden bis zum Beginn ihrer eigenen Pa- tientenbehandlung im 72-Wochen-Praktikum begleiten. Ganz besondere Höhepunkte hierbei sind intensive, umfangreiche Phantomkurse in computergestützter Zahnheilkunde, die wir in enger Zusammenarbeit mit Dentsply Sirona durchführen. Auch die klinische Ausbildung kann sich sehen lassen. Unser Zahnambulatorium hat sich im Laufe der letzten Jahre, gerade auch durch unsere studentischen Kolleginnen und Kollegen, einen ausgezeichneten Ruf in ganz Niederösterreich erarbeitet. Neben der zahnärztlichen Kompetenz schätzen unsere PatientIn- nen hierbei vor allem den freundlichen und respektvollen Umgang miteinander. Ganz besonders freut mich natürlich, dass ausgezeichnete Studierende nach Abschluss ihres Studiums uns als wissenschaftliche MitarbeiterInnen und DozentInnen erhalten bleiben und zum Teil auch schon leitende Verantwortung übernommen haben. Hier liegen das Potenzial und die Motivation für die Gestaltung der Zukunft! Die Zeit verging sehr schnell. Sicherlich ein Zeichen dafür, dass es mir Spaß macht! I Prof. Dr. Dr. Rüdiger Junker MSc Direktor des Zentrums Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien Zahlreiche Berichte zur Forschung von Prof. Alt erschie- nen im heiligsten aller heiligen Wissenschaftsmagazine: „Nature. The international weekly journal of science“.

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