DPU Patienten-Magazin - Ausgabe 03/September 2017

19 „Implantologie“ – Falldokumentation tenz von Cand. med. dent. Barbara Schreiner-Tiefenbacher und Cand med. dent. Vivian Forster 6 Implantate im Oberkiefer- knochen gleichzeitig eingebracht. Dies fand zwei Monate nach der Extraktion in einer Sitzung unter Lokalanästhesie statt. Das Wundgebiet wurde anschließend wieder speicheldicht vernäht. Direkt nach dem Einbringen der Implantate wurden auf diese Verankerungen platziert. Diese besitzen ein Gegenstück in der Prothese und fixieren somit die provisorischen Zähne auf den Implantaten. Der Patient hatte nun direkt nach der Operation wieder einen festen Biss. In weiteren Kontrollterminen war der Patient schmerzfrei, sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung und schon gespannt auf das Endergebnis. Bis die Implantate mit dem Knochen ver- wachsen und der definitive Zahnersatz eingebracht werden kann, muss durchschnittlich eine Einheilungsphase von 4 bis 6 Mona- ten abgewartet werden. Während im Oberkiefer noch die meis- tens länger dauernde Einheilungsphase abgewartet werden muss, wurden während der folgenden Operation unter Lokalanästhesie die Implantate im Unterkiefer gesetzt und anschließend wieder speicheldicht vernäht. Danach wurden im Unterkiefer die Frontzähne beschliffen und Abrücke gemacht, um die Zähne anschließend überkronen zu können. Bevor jedoch die Endversorgung mittels Kronen ange- bracht werden konnte, wurden die Zahnstümpfe mit provisori- schen Kronen überkappt. Die Implantate wurden freigelegt und die Schleimhautformer eingebracht, da ein Implantat mit einem „Zahn“ bzw. einer Krone erst versorgt werden kann, wenn zu- erst das Zahnfleisch geformt wurde und damit im Nachhinein ein gesunder und ästhetisch ansprechender Übergang zwischen dem neuen Zahn und dem Zahnfleisch des Patienten entstehen kann. Nun wird mehrere Tage (ca. 7-14 Tage) abgewartet, bis die Schleimhaut sich ausreichend gedehnt hat. Während der darauffolgenden Behandlung wird erneut ein Ab- druck des Ober- und Unterkiefers genommen, um einen indivi- duellen Abdrucklöffel zu erstellen. Dieser dient dazu, die Positi- on der Implantate zu sehen und somit einen genauen weiteren Abdruck für die weiterführende Prothetik erstellen zu können. In einem zweiten Termin wird so mit dem individuellen Löffel ein Abdruck gemacht, bei dem die Schleimhautformer gegen Ab- druckpfosten ausgetauscht werden. Abbildung 4: Röntgenaufnahme des Patienten nach der Implanta- tion im Oberkiefer. Auf dieser Aufnahme sind die 6 Implantate mit den Verankerungselementen sichtbar. Abbildung 5: Röntgenaufnahme des Patienten nach der Implanta- tion im Unterkiefer. Im Oberkiefer ist der Aufbau der provisorischen fixierten Oberkieferprothese zu sehen. Im Unterkiefer stehen die Implantate samt Schleimhautformer sowie die schon präparierten Zahnstümpfe samt Zahnaufbau. Abbildung 6: Abdruckpfosten im Oberkiefer. Die Abdruckpfosten wer- den für ungefähr 10 min im Mund des Patienten auf die Implantate angebracht, um einen Abdruck für die Überkonstruktion zu nehmen.

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