DPU Patientenmagazin - Ausgabe 10/Juli 2022

21 dann mit einer Membran bedeckt und die Wunde speicheldicht vernäht. Bei der Kontrolle am nächsten Tag zeigten sich reizlose Wundverhältnisse. Vier Monate nach der ersten Operation kam es beim zweiten Operationstermin zur Implantatinsertion. Nach einer lokalen Betäubung, einem kleinen Schnitt (Abb. 5) und der Abpräparation des Mukoperiostlappens wurde nach Erfüllung des Bohrprotokolls (Abb. 6) das Implantat inseriert (Abb. 7 und Abb. 8) und die Wunde speicheldicht vernäht. Es kam weder zu Problemen, noch Schmerzen oder Wundheilungsstörungen. Der Patient war von der kurzen, schmerzlosen Behandlung überrascht – und die „Zahnarztangst“ war verschwunden. Sechs Monate nach der Implantation kam der Patient zur Freilegung und Einbringung eines Gingivaformers (Abb. 9). Der Gingivaformer formt die Schleimhaut, damit sie sich beim Verschrauben der Implantatkrone passgenau anlagern kann. Bei der nächsten Sitzung erfolgte mittels eines Abformpfostens und eines individuell angepassten Löffels die Abformung des Implantates und des Restgebisses. Auf diesem Abdruck kann der Zahntechniker die Implantatkrone herstellen. Zeitgleich wird mit dem Patienten die Zahnfarbe bestimmt. Die Krone soll optimal ästhetisch gestaltet werden, nicht auffallen und zu den vorhandenen Zähnen passen. Bei der letzten Sitzung wurde die Implantatkrone eingesetzt, röntgenologisch der Sitz der Krone kontrolliert und abschließenddieOkklusion, Phonetik unddieFarbeder Kroneüberprüft. Der Patient ist mit seiner Versorgung sehr glücklich und zeigt voller Stolz sein neues Lächeln. Bei der Gegenüberstellung von Vorher-/Nachher-Bildern (Abb. 10) erfreut sich nicht nur der Patient am Ergebnis, sondern auch der Behandler. Um die Behandlung so perfekt abschließen zu können, habe ich in der Zeit vor dem Studium an der DPU eine Ausbildung zum Zahntechniker vollendet. So kann zum Wohle der Patient*innen das Zusammenspiel zwischen Zahntechniker und Zahnarzt gewährleistet sein. Wie bereits anfangs erwähnt, steht Leidenschaft am Anfang jedes Erfolgs. Das überaus gelungene Ergebnis ist ein Zusammenspiel vielerlei Faktoren: angefangen vom Vertrauen des Patienten, einen so ästhetisch wichtigen Bereich versorgen zu dürfen, über das Zusammenspiel mit den Oberärzt*innen und Assistenzärzt*innen im Studentenkurs bis zur exzellenten Ausbildung der DPU. Durch die gemeinsame Leidenschaft für Zahnmedizin ist es möglich, so tolle Ergebnisse an der DPU zu erzielen. Die DPU ist ein Platz, wo jede*r ihre bzw. seine Leidenschaft an den Tag bringen kann. Die Studierenden werden gefordert, aber auch sehr gefördert und haben jeden Tag die Möglichkeit, spannende Patientenfälle versorgen zu dürfen. Ein besonderer Dank geht an Univ.-Prof. Dr. Turhani (Direktor „Zentrum Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“), OA Ass.- Prof. Dr. Dr. Bandura, OA Dr. Bandura und OA Ass.-Prof. Dr. Pfaffeneder-Mantai, die mich bei diesem Patientenfall begleitet haben. Abb. 4 Abb. 8 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 7

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