DPU - Tribune 19

digitalen Zahnmedizin Retrospektive Sicht auf die Zukunft der Prof. Dr. Constantin von See MaHM Direktor des Zentrums Digitale Technologien in der Zahnmedizin und CAD/CAM D ie innovativen Aspekte des CAD/CAM und der digitalen dentalen Technologien bilden einen erklärten Schwerpunkt an der Danube Private University (DPU). So ist es nur konsequent, dass neben der Integration dieser Techniken in die vorklinische und klinische Ausbildung auch ein entsprechender Forschungsschwerpunkt definiert und umgesetzt wurde. Hierfür wurde eine eigene Forschungsabteilung ins Le- ben gerufen und materiell wie personell ausgestattet. Die rasante Entwicklungsgeschwin- digkeit und die Vernetzung verschiedener Fachbereiche wie Informatik, Anwenderorien- tierung und medizinische Anforderungen im gesetzlichen Rahmen stellen sehr spezielle Ansprüche an das Arbeitsumfeld und die Ausbildung der MitarbeiterInnen. Umso interessanter ist ein kurzer Rückblick auf die Forschungen, welche in zukunftswei- senden Technologien bereits durchgeführt wurden: So haben gerade die Forschungen in der additiven Fertigung schon zu einer hohen Expertise geführt und eine Vielzahl von Produktinnovationen auf dem 3-D-Druck-Markt hervorgebracht. Gerade die zunehmen- de Materialvielfalt im dentalen 3-D-Druck bringt stetig neue Anwendungsmöglichkeiten. In diesem Gebiet wurden bereits mannigfaltige Untersuchungen durchgeführt, auch von Studierenden im Rahmen ihrer Diplomarbeit. Neben diesem eher technischen und ma- terialspezifischen Forschungsschwerpunkt stehen die Anwenderorientierung und der Pa- tientenvorteil im Fokus der Bemühungen. Das führt zu einer engen Einbindung von und Kooperation mit Studierenden der Danube Private University (DPU), mit denen gemein- sam wir an Prototypen die Arbeitsabläufe kritisch diskutieren und die Anwendervorteile erarbeiten. Als dritter Ansatz ist die fortschreitende Vernetzung digitaler Arbeitsgeräte etabliert. Hier stehen Aspekte der Fernsteuerung von Fertigungsanlagen im Rahmen des Internet of Things und des Datentransfers im Mittelpunkt. Der Datentransfer und die Datenkompa- tibilität zwischen einzelnen Geräten und Herstellern ist derzeit noch ein sehr offenes und weites Feld, welches gerade bei der Anpassung von Materialien und digitalen Planungs- prozessen noch deutlichen Optimierungsbedarf aufweist. Das stetige Wachstum des Forschungszentrums Digitale Technologien in der Zahnme- dizin und CAD/CAM unterstreicht deutlich das industrielle Interesse an den digitalen Themen wie auch die mittlerweile sogar internationale Anerkennung der erbrachten For- schungsleistungen. Zur weiteren Darstellung der eigenen Ergebnisse und um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, ist es für die MitarbeiterInnen unumgänglich, internationale Kongresse zu besuchen und sich dort mit anderen ForscherInnen auszutauschen. Damit wurde es möglich, wissenschaftliche Kooperationsforschung zu betreiben. Gerade die fla- che Hierarchie und die damit verbundenen schnellen Entscheidungsprozesse bieten ein- zigartige Voraussetzungen für die Forschung in diesem beflügelten, expandierenden Um- feld, welche so an anderen Forschungsstätten kaum zu finden sind. eit Kurzem verfügt die DPU über einen eigenen, neu errichteten Lehr- und Forschungspavillon in unmit- telbarer Nähe des neuen Hauptgebäudes. Auf ins- gesamt drei Ebenen und circa 350 m 2 Grundfläche sind mehrere molekularbiologisch-biochemisch ausgerichtete Forschungslaboratorien und ein Studierendenlabor un- tergebracht. Innerhalb des Lehrlabors werden bereits seit Beginn des Win- tersemesters 2018/2019 vorklinische Praktika in den Fächern Biologie, Chemie und Biochemie durchgeführt. Den Studie- renden stehen insgesamt 16 komfortable Arbeitsplätze zur Verfügung. Im Rahmen der Praktika werden die TeilnehmerInnen mit ausgewählten naturwissenschaftlichen Methoden sowie der Interpretation und Auswertung wissenschaftlicher Daten vertraut gemacht. Die während der theoretischen Lehrver- anstaltungen erworbenen Kenntnisse sollen auf diese Weise verfestigt und in die Praxis umgesetzt werden. Das Lehrlabor kommt ebenso im Rahmen der praktischen PhD-Ausbildung zum Einsatz. Planung und Durchführung der Lehrveranstal- tungen liegen in der Verantwortung des Direktors des Zent- rums Biosciences der DPU. Auch die Gestaltung des Forschungsbereiches und die Vor- bereitungen zur Aufnahme der Forschungsaktivitäten sind derzeit in vollem Gange. Insgesamt sollen im Laufe des Jah- res zwei Forschungsgruppen aus je drei bis fünf Mitarbeite- rInnen ihre praktische Forschungstätigkeit am DPU-Stand- ort Krems-Stein aufnehmen. Die beiden Forschungsgruppen werden zum einen von PD Ralf Braun und zum anderen von Prof. Kurt W. Alt, dem Direktor des Zentrums Natur- und Kulturgeschichte des Menschen, geleitet. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeitsgruppe um Ralf Braun wird die Erforschung der grundlegenden molekular- pathogenetischen Mechanismen sein, die für den Ausbruch neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere des Morbus Alzheimer, verantwortlich sind. In der Arbeitsgruppe um Prof. Kurt W. Alt stehen bioarchäo- metrische Untersuchungen, unter anderem die Charakterisie- rung und die vergleichende Analyse „alter DNA“, sowie die Aufklärung dentalanthropologischer und humanbiologischer Zusammenhänge in ihrer aktuellen Bedeutung für die Entste- hung von Erkrankungen im Vordergrund. Assoz.-Prof. Dr. Peter Engel Direktor des Zentrums Biosciences Der neue Lehr- und Forschungspavillon S © Fa. Interstuhl

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