DPU Patientenmagazin - Ausgabe 09/Dezember 2021

22 DPU-PATIENTENMAGAZIN Wir hatten die Möglichkeit, bei einer 60-jährigen Patientin, der als Alternative nur die Totalprothese blieb, eine komplett neue, festsitzende, implantatgetragene Versorgung einzusetzen. Im vorliegenden Fall geht es um die Rehabilitation des Oberkie- fers mit Implant Bridge (Toronto Bridge) bei einer mit Mam- makarzinom vorbelasteten Patientin. Im Verlauf dieser Behand- lung wurden nach Knochenaugmentation und einem internen Sinuslift Implantate inseriert, welche auf individuell designten Abutments die Basis für eine festsitzende Versorgung bildeten. Vor Beginn der Behandlung wurde zunächst Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen gehalten, der bestätigte, dass die Patientin krebsfrei ist. Er riet auch keineswegs von Implanta- ten ab, sondern gab lediglich zu bedenken, dass aufgrund der Anamnese ein erhöhtes Risiko des Implantatverlustes bestand. Es ist allerdings bis jetzt kein signifikanter Einf luss immun- geschwächter Zustände auf das Überleben eines Implantates nachweisbar. Zu Beginn der Behandlung wurde zunächst die nicht erhal- tungswürdige Restbezahnung entfernt. Anschließend wurden direkt acht Implantate der Firma Bego gesetzt, die im späteren Verlauf als Grundpfeiler für die geplante prothetische Versor- gung dienen sollen. Knochendefekte wurden mit einem speziel- len Knochenzement (Augma Bond Apatite) aufgefüllt und mit der Bio-Gide-Membran der Firma Geistlich abgedeckt. Links- seitig in der Molarenregion wurde ein interner Sinuslift gesetzt, um Platz für ein Implantat zu schaffen. Die primärstabilen Implantate wurden mit Abdeckschrauben versehen und darüber die Gingiva vernäht, um die Implantate geschlossen einheilen zu lassen. Für die Einheilzeit von vier bis sechs Monaten wurde die Patientin provisorisch mit einer Totalprothese versorgt. cand. med. dent. Karoline Lang Studiengruppe 14 Implantatversorgung Zwölf neue Zähne statt Prothese Als Studentin der Danube Private University bin ich un- glaublich dankbar, dass ich einen solch durchaus komplizier- ten und chirurgisch sowie prothetisch anspruchsvollen Pati- entenfall von Anfang an mitverfolgen durfte. Vielen Dank an unseren Ass.-Prof. stv. Primar Oberarzt Dr. Müller für diese nicht selbstverständliche Möglichkeit! Ein großes Dankeschön gilt vor allem natürlich unseren Patienten, die uns so viel Vertrauen schenken. Wir freuen uns, sie durch die gewonnene Lebensqualität wieder mit einem strahlenden Lächeln zu sehen.

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